20 Jahre Schule am Bauernhof in der Steiermark

Kühe sind nicht lila und Erdäpfel wachsen nicht auf Bäumen

Geschulte Bäuerinnen und Bauern ermöglichen seit 20 Jahren Kindergartengruppen und Schulklassen Einblicke in die Landwirtschaft. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums stellt die Landwirtschaftskammer Steiermark heuer die Arbeit der 95 Schule am Bauernhof-Betriebe in den Fokus. Ein Besuch am Bauernhof war noch nie so wichtig wie heutzutage, fragen sich doch immer mehr, woher unsere Lebensmittel kommen und wie wir die Lebensmittelkompetenz unserer Kinder und Jugendlichen

Daten und Fakten

Im letzten Schuljahr besuchten rund 6.500 Kinder und Jugendliche einen Schule am Bauernhof-Betrieb in der Steiermark. Da der früher selbstverständliche Kontakt zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung nicht mehr beziehungsweise nur teilweise besteht, hat die Landwirtschaft mit Schule am Bauernhof ein Angebot gefunden, um die Wechselwirkung zwischen dem eigenen Konsumverhalten und den Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft kennen zu lernen. In der Steiermark ermöglichen 95 pädagogisch geschulte Bäuerinnen und Bauern den Kindern und Jugendlichen unter der Marke „Schule am Bauernhof“ einmal im Leben selbst Butter, Joghurt, Käse oder Brot herzustellen und zeigen ihnen so den Weg der Nahrungsmittel von der Herstellung bis zum Supermarktregal. Außerdem werden die Tiere am Hof, der Obstbau, Ackerbau, die Produktion von Honig oder die Verarbeitung von Schafwolle und vieles mehr präsentiert. Zahlreiche mitwirkende Betriebe und weitere Informationen zum Thema Landwirtschaft finden sich auf: www.schuleambauernhof.at

Schule am Bauernhof vermittelt Werte

Schule am Bauernhof wurde vor 20 Jahren initiiert und hat sich bundesweit zu einem Projekt, welches lebendiges Lernen mit allen Sinnen ermöglicht, etabliert. Bauernhöfe sind ideale Lernorte, an denen Kinder und Jugendliche kreativen, ganzheitlichen Unterricht erleben. Das Selber-Tun und das genussvolle Verkosten der hofeigenen Produkte begeistert die Teilnehmenden und fördert ein gesundes, eigenverantwortliches Essverhalten. In vielen Fällen kommen Kinder erst durch einen Bauernhofbesuch das erste Mal in Kontakt mit der Landwirtschaft. Bekennendes Ziel von Schule am Bauernhof ist es, in den Kindern das Verständnis für die Landwirtschaft zu wecken und die Werte wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit, Respekt und einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren und der Natur zu vermitteln. „Nicht alles zu jeder, sondern zu seiner Zeit“ wird den Kindern anhand der Vegetation und Jahreszeit, an denen die Besuche stattfinden, nähergebracht. Praktische Inhalte, wie beispielsweise Butter shaken oder das Verarbeiten von Korn zu Brot sollen Bezug zur Lebensmittelherstellung schaffen. Durch das vielfältige Angebot (vom Ackerbau bis hin zu Tierhaltung und Obstbau) und die Einzigartigkeit jedes einzelnen Betriebes, wird Landwirtschaft erleb- und spürbar gemacht.

Ausbildung und Qualitätssicherung

Als Voraussetzung, um Schule am Bauernhof-Bäuerin oder –Bauer zu werden, dient eine umfassende Ausbildung, die das Ländliche Fortbildungsinstitut Steiermark anbietet. Es wird methodisches und pädagogisches Rüstzeug vermittelt, um den Kindern und Jugendlichen die produzierende Landwirtschaft auf spielerische Art und Weise näherzubringen. Die hohe Qualität der Bauernhof-Programme wird durch eigene Qualifizierungsmaßnahmen der Bäuerinnen und Bauern und durch die Überprüfung der Höfe in Bezug auf betriebliche Eignung und Sicherheit gewährleistet.